Burgbühne sagt Aufführungen für 2020 ab

„Emil“ und „Mephisto“ erst im nächsten Jahr

von EVA HAUNHORST

Stromberg (gl). Die Sommersaison der Burgbühne Stromberg ist vorbei, bevor sie begonnen hat. Schweren Herzens haben die Verantwortlichen um die Vorsitzende Gaby Brüser aufgrund der Corona-Pandemie jetzt sowohl die Aufführungen von „Emil und die Detektive“" als auch die von „Mephisto“ abgesagt.

Mit einem Video, das Gaby Brüser auf den leeren Stufen vor der Kreuzkirche zeigt, hat der Vorstand zunächst seine Mitglieder, die er aktuell nicht versammeln darf, über die Entscheidung informiert. Jetzt. ist es auf der Internetseite der Burgbühne zu sehen.

Nach dem Beginn der Krise hatten die Verantwortlichen zunächst die Premiere des Familienstücks „Emil und die Detektive“ unter Regie von Hendrik Becker vom 17. Mai auf Pfingstmontag 1. Juni verschoben. Schon bald habe sich aber abgezeichnet, dass es damit nicht getan sein würde, sagt Gaby Brüser im „Glocke“-Gespräch. Die Entscheidungen der Politik der vergangenen Woche hätten diesen Eindruck verstärkt. Denn auch wenn noch nicht klar geregelt sei, was man unter den bis mindestens bis Ende August abgesagten Großveranstaltungen verstehe, so sei für das Team der Burgbühne klar gewesen: „Es gibt viel zu viele Unsicherheiten.“ Die vorgegebenen Abstandsregeln könnten weder hei Proben noch bei Aufführungen eingehalten werden, betont Brüser. Für „Emil und die Detektive“ beispielsweise seien allein mehr als 70 Kinder auf der Bühne aktiv. „Wie sollen wir mit ihnen ein Stück einstudieren?“

Ohne Proben keine Aufführungen, auch das sei klar. Daher habe man jetzt einen Strich gezogen, so schwer es allen Beteiligten auch gefallen sei. Entschieden haben die Verantwortlichen auch, dass beide Stücke auf die Saison 2021 verschoben werden. „Wir haben schon so viel Arbeit, Zeit und Herzblut in Vorbereitung und Proben investiert, dass das unter uns keine Frage war“, sagt Brüser.

Nun hoffen die Verantwortlichen aber erst einmal, dass sie 2020 nicht schon komplett abhaken müssen. „Wir überlegen derzeit ob wir im Lauf des Jahres vielleicht im kleinen Stil das ein oder andere Angebot machen können“, erläutert die Vorsitzende (siehe weiterer Text). Beispielsweise auf dem Burgplatz, auf dem man mit wenigen Leuten Abstandsregeln einhalten könne. Das seien vorerst Gedankenspiele, da man zunächst abwarten müsse, wie lange das Kontaktverbot gelte. „Aber wir denken positiv.“ Das gelte auch für das Wintertheater 2021. Dafür begännen die Proben meist Ende September. „Wir hoffen, dass das klappt.“

Zusammenhalt auch in der Krise

Stromberg (eh). In der 95-jährigen Geschichte der Burgbühne seien erst einmal alle Aufführungen eines Stücks abgesagt worden, sagt Gaby Brüser. 2013 habe man das Stück „Der Raub der Sabinerinnen“ wegen der Erkrankung eines Hauptdarstellers nicht spielen können. Nun hat das Virus gleich die gesamte Saison gestoppt. Den Zusammenhalt der Burgbühnen-Mitglieder erlebe sie aber auch und gerade jetzt in der Krise, obwohl keine Treffen stattfinden könnten, betont die Vorsitzende. Die Jugendgruppe habe Angehörigen von Risikogruppen Hilfe zum Beispiel beim Einkauf angeboten, und zahlreiche Mitglieder hätten mit Schneidermeisterin Claudia Winkelnkemper Masken genäht.

„Begeisterung für das Theater hochhalten“

Stromberg (eh). Regisseur Hendrik Becker arbeitet auch in der Corona-Krise weiter für die Burgbühne Stromberg. Solange es noch keine Möglichkeit gebe, sich zu treffen, versuche er, insbesondere die jungen Mitglieder des „Emil“-Ensembles über digitale Medien zusammenzuhalten, sagt er. Das sei aus pädagogischer Sicht sehr wichtig. Sobald er in Kleinstgruppen wieder arbeiten dürfe, werde er das tun.

„Es ist eine Herausforderung dieses Corona-Jahres, dass wir die Begeisterung der jungen Leute für das Theater hochhalten müssen“, betont Becker. Das werde allerdings nicht gelingen, wenn man nun ein Jahr lang „Emil und die Detektive“ probe. Das Stück behalte er zwar im Blick, werde aber erst einmal andere Ideen für die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen entwickeln.

Zudem gebe es Überlegungen, unter dem Motto „Kultur auf dem Burgplatz“ perspektivisch über Klein- oder Kleinstveranstaltungen nachzudenken. Denn er sei sich sicher, dass Kultur in diesem besonderen Jahr noch eine wichtige Rolle spielen werde. „Die Menschen brauchen Unterhaltung.“ Er sehe es als eine seiner Aufgaben an, „nach Konzepten zu suchen, wie wir auch in der Krise Kultur anbieten können“, sagt Becker. „Und wo können wir das besser als draußen - zum Beispiel auf dem Burgplatz.“

Zunächst welle er darüber mit den älteren Mitgliedern des Burgbühnen-Ensembles, die Interesse hätten, über Telefon und digitale Medien ins Gespräch kommen, später „dann auch wieder real“.

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